01. April 20258 min Lesezeit •Studie
Von: UMYND Team

Fachkräftemangel in Produktion und Technik meistern

Management Summary

Die mittelständische Industrie – vom Maschinenbau über die Fahrzeugzulieferer bis zur Chemie – steht in den kommenden Jahren vor einer doppelten Transformation: digital und nachhaltig. Gleichzeitig trifft der demografische Wandel die Industrie in besonderem Maße, da hier viele der Babyboomer-Beschäftigten arbeiten, die bis 2033 in Rente gehen. Es droht ein erheblicher Verlust an Erfahrungswissen und Facharbeitern. Schon jetzt fehlen zehntausende qualifizierte Industriemechaniker, Elektroniker und Mechatroniker. Die MINT-Lücke (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) betrifft die Industrie ebenfalls: In technischen Berufen konnten 2022/23 rund 137.000 Stellen nicht besetzt werden. Ohne Gegenmaßnahmen könnte das Wachstum der Industrie durch Personalmangel ausgebremst werden. Gleichzeitig erfordert die Industrie 4.0 neue Kompetenzen: Datenanalyse, Steuerung automatisierter Anlagen, Programmierung von Robotern – oft Gebiete, in denen zusätzliche Weiterbildungen nötig sind. Viele Industrie-Mittelständler sitzen zudem in ländlichen Regionen (Süddeutschland, NRW, Niedersachsen etc.) und müssen Fachkräfte dort halten oder hinlocken. Der Ausblick bis 2033 ist herausfordernd, aber mit einer Kombination aus Ausbildungsoffensive, Automatisierung und Attraktivitätssteigerung kann der Mittelstand seine starke Position behaupten.

Spezifische Herausforderungen für den industriellen Mittelstand

1

Ausbildung sichern und modernisieren

Die duale Ausbildung in technischen Berufen ist die Lebensader des industriellen Mittelstands. Doch Betriebe haben Probleme, ihre Lehrstellen zu füllen – oft, weil das Image von Produktionsarbeit bei Jugendlichen nicht mehr attraktiv wirkt (Schichtarbeit, "schmutzige" Arbeit).

Lösungsansätze:

  • Höhere Ausbildungsvergütungen und Übernahmegarantien
  • High-Tech-Azubi-Projekte (3D-Druck, Robotik)
  • Kooperationen mit Schulen, Praktika ab 9. Klasse
  • Modernisierung der Ausbildungsinhalte (Digitalisierung)
2

Wissenstransfer und Nachfolge intern

Wenn ein erfahrener Schichtführer geht, ist sein Ersatz nicht automatisch vorhanden. Viele Mittelständler befördern dann den "Besten Mann" aus der Schicht nach oben. Doch der braucht eventuell Führungstraining.

Lösungsansätze:

  • Nachfolgeplanung auf allen Ebenen – nicht nur Chefetage
  • Erfahrene Mitarbeiter gezielt an Nachwuchskräfte koppeln
  • Zeitbudget für Einarbeitung und Wissenstransfer einplanen
  • Für kritische Positionen rechtzeitig extern rekrutieren
3

Attraktivität trotz Schichtbetrieb

Industrie heißt oft Schichtarbeit. Junge Leute scheuen Nachtschichten und Wochenendarbeit. Betriebe experimentieren daher mit Schichtsystemen, die verträglicher sind.

Lösungsansätze:

  • Flexible Schichtsysteme (z.B. nur 2-Schicht, flexible Wechsel)
  • Lohnzuschläge und Freizeit-Ausgleich (extra Urlaubstage)
  • Mehr Automatisierung in der Nachtschicht
  • Präventive Gesundheitsmaßnahmen für Schichtarbeiter
4

Frauen in der Industrie

Der Frauenanteil in technischen Berufen ist immer noch niedrig (je nach Beruf 5–15 %). Hier liegt ein ungenutztes Potenzial.

Lösungsansätze:

  • Mädchen-Technik-Tage und Schnupperpraktika
  • Mentorinnen und weibliche Role Models
  • Flexible Arbeitszeiten nach der Elternzeit
  • Teilzeit-Führungspositionen in der Produktion
5

Umgang mit Tarifbindung und Konkurrenz

Viele industrielle Mittelständler sind tarifgebunden (z.B. Metall- und Elektroindustrie Tarif). Das bedeutet attraktive Löhne, kann aber für kleinere Firmen auch zur Kostenlast werden.

Lösungsansätze:

  • Attraktive Gesamtpakete jenseits des Gehalts anbieten
  • Modelle wie das 'Transformationsgeld' nutzen
  • Tarifliche Öffnungsmöglichkeiten nutzen (Flexibilität)
  • Wahl zwischen mehr Freizeit oder mehr Geld ermöglichen

Fazit und Ausblick

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